Mit Dopaminagonisten - Nachahmung des Botenstoffes

Diese Präparate ahmen die Dopaminwirkung nach, da sie an solchen Schaltstellen im Gehirn ansetzen, an denen die Nervenimpulse durch Dopamin übertragen werden. Ursprünglich wurden sie in späteren Krankheitsstadien ergänzend zur Behandlung mit L-Dopa eingesetzt, um dessen Wirkung zu verlängern und zu verstärken. Inzwischen belegen Studien wesentlich günstigere Krankheitsverläufe, wenn die Dopaminagonisten frühzeitig in die Therapie eingeführt werden.
Insbesondere treten Beweglichkeitsschwankungen und Überbe-wegungen geringer, seltener und später in Erscheinung. Vor allem jüngere Erkrankte profitieren von der Frühkombination einesDopaminagonisten mit niedrigdosiertem L-Dopa. Gelegentlich reicht anfangs sogar der Dopaminagonist allein zur Behandlung aus (Hochdosistherapie).
Die Einstellung auf diese Präparate erfordert jedoch Geduld, da die Besserung der Parkinson-Symptome, verglichen mit L-Dopa, langsamer eintritt und bei den meisten Dopaminagonisten häufiger mit Nebenwirkungen zu rechnen ist. Übelkeit, Brechreiz oder Blut-druckabfall erfordern bei vielen Patienten vorübergehend oder dauernd eine Zusatzmedikation. Sehr selten kommt es zu teilweise rückbildungsfähigen Lungenfibrosen (Lungengerüsterkrankungen). Sinnestäuschungen sowie Minderdurchblutung von Händen und Füßen zeigen sich des öfteren, klingen aber nach Absetzen der Medikamente in jedem Falle ab.
Die heute verwendeten Substanzgruppen dieser Art sind Bromocriptin, Lisurid, Dihydroergocryptin, Cabergolin, Pergolid und Apomorphin.
Weitere Therapievorteile bringen die neu eingeführten Präparate Ropinirol und Pramipexol. Gefäßspasmen oder Lungenfibrosen treten hier nicht auf.
Möglicherweise jedoch bisweilen Schlafattacken, so das Führen eines PKW dann unterbleiben muss.