COMT-Hemmer Neuentwicklungen der letzen Jahre

Frühzeitig verfolgte man in der Forschung die Blockade eines zweiten Abbauweges von L-Dopa und Dopamin, der durch das Enzym Catechol-O-Methyl-Transferase (COMT) vermittelt wird. Durch entscheidende Entwicklungen der letzten Jahre wurden die COMT-Hemmer Entacapon und Tolcapon eingeführt. COMT-Hemmer ermöglichen, eine größere Menge L-Dopa gleichmäßiger in das Gehirn zu überführen. Ob die Frühbehandlung mit L-Dopa und COMT-Hemmern Vorteile bringt, kann noch nicht endgültig beurteilt.werden.
Gegenwärtig werden COMT-Hemmer vor allem bei End-of-dose-Phänomenen eingesetzt. Die Präparate sind in der Regel gut verträglich, die Nebenwirkungen entsprechen denen von L-Dopa. Eine harmlose Orangefärbung des Urins kann durch die Eigenfarbe des Wirkstoffes zustande kommen.
Eine Besonderheit von COMT-Hemmern ist, dass sie bei 10 - 15% der Patienten zu Durchfällen führen können, die sich mitunter erst Wochen nach Therapiebeginn einstellen und zum Absetzen des Medikamentes veranlassen können. Eine Neuheit stellt ein jetzt in Deutschland neu eingeführtes Präparat dar, das Levodopa in Kombination mit den beiden Enzymhemmern Entacepon und Carbidopa enthält, so dass die Zahl einzunehmender Tabletten veringert werden kann.Der COMT-Hemmer Tolcapon steht unter dem Handelsnamen Tasmar® als Therapieoption für Parkinson-Patienten in fortgeschrittenem Stadium zur Verfügung. Bei der Verlängerung der "ON"-Zeit zeigt sich eine deutliche Überlegenheit von Tolcapon gegenüber Entacapon, was mehr Lebensqualität im Alltag bedeutet. Oftmals kann die Levodopa-Dosis deutlich reduziert werden. Therapieerfahrungen bei mehr als 200.000 Patienten weltweit sowie regelmäßige Kontrollen der Leberwerte gewährleisten ein hohes Maß an Sicherheit für den Patienten. Die Dosierung von Tolcapon beträgt 3 x täglich eine 100 mg-Tablette im Vergleich zu Entacapon mit bis zu 10 x täglich. Tolcapon ist individuell kombinierbar mit Levodopa.