Amantadine Zufallsentdeckung für die Parkinson-Behandlung

Amantadine gelten als Medikamente der "ersten Stunde". Ihre gute Wirkung ist seit mehr als 20 Jahren belegt. Ursprünglich zur Behandlung der Influenzaentwickelt, fanden sie in der Parkinson-Behandlung Eingang, nachdem sich eine grippe-kranke Parkinson-Patientin während der Amantadin-Behand-lung deutlich beweglicher fühlte. Die Präparate eignen sich aufgrund ihren guten Verträglichkeit zur Behandlung in späteren Krankheitsstadien ebenso wie zur Therapieeinleitung bei leichten Symptomen. Als Infusionslösung werden sie immer dann verabreicht, wenn die Tabletteneinnahme eingeschränkt ist, etwa im Zusammenhang mit Narkosen, bei Schluckstörungen oder im Rahmen der heute selten auftretenden akinetischen Krise. Ihr Wirkungsmechanismus wurde in den letzten Jahren genauer aufgeklärt. Amantadine hemmen im Gehirn Glutamat und tragen hiermit dazu bei, das bei der Parkinson-Erkrankung resultierende Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Nervenbotenstoffen auszu-balancieren. Bei einem Teil der Patienten führen Amantadine neben der Besserung der Parkinson-Symptomatik auch zu einem Nachlassen von Überbewegungen. Als Nebenwirkungen können Ödeme in Beinen oder Händen und gestörte Harnentleerung, aber auch Halluzinationen auftreten. Eine gelegentlich zu sehende Marmorierung der Haut ist harmlos.